Im Zuge der WindEnergy hat Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel von der SPD die positive Entwicklung der Windbranche – insbesondere der Offshore-Windkraft – durch die EEG-Reform hervorgehoben.
Was Herr Gabriel damit meint und wie weit die einstige Nischenbranche gekommen ist, möchte ich, Uwe Leonhardt, weiter ausführen. Als Vorstandsvorsitzender der UMaAG ist es mir ein besonderes Anliegen, den Einfluss des reformierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes aufzuzeigen.
Planungssicherheit für Offshore-Projekte
Nachdem seit 2012 die Investitionslust für Offshore-Projekte zurückgegangen ist, da die Investoren weder Investitions- noch Rechtssicherheiten hatten, konnte die neu in Kraft getretene EEG-Novelle Klarheit in diesen Bereichen herstellen.
Der Grund für diese Entwicklung ist die besondere Ausgleichsregelung, die Branchenmitgliedern wie der UMaAG mehr Planungssicherheit für Offshore-Projekte gibt. Diese ist an die neuen europäischen Energiebeihilfe- und Umweltleitlinien angepasst.
Investitionswelle im Bereich Offshore
Trotz des reduzierten Ausbauzieles und der zunächst geminderten Zulage für Offshore-Strom, bahnt sich eine Investitionswelle für Offshore-Projekte an. Vattenfall initiierte so schon kurz nach der Verabschiedung der EEG-Reform den Neubau eines Windparks. Diesem Beispiel werden aller Voraussicht nach weitere Branchenmitglieder wie die UMaAG folgen.
Der dadurch entstandene Druck auf die Branche führt dazu, dass sich der bisherige Beitrag der Offshore-Windkraft am deutschen Stromnetz bis Ende 2014 planmäßig auf ca. 3 Gigawatt verdreifachen wird, was zwei großen AKW gleichkommt. Somit wird das für 2020 angedachte Ausbauziel von 6,5 GW immer realistischer. Gerade Städte und Unternehmen in Hafennähe, wie die UMaAG in Cuxhaven, freuen sich über diese Entwicklung, da sich die bisherigen Investitionen in die Infrastruktur in Zukunft noch mehr auszahlen werden.
Weltweiter Offshore-Trend als Chance für Anlagenbauer
Da Offshore-Windkraft auch im globalen Kontext immer beliebter wird, ergeben sich neue Chancen für die deutschen Windkraftanlagenbauer wie Siemens oder Nordex. Da Windkraftanlagen eines der Aushängeschilder für den deutschen Maschinenbau sind, exportieren diese Firmen bereits ca. 90 % der Anlagen. Der nächste Schritt in der Entwicklung der Offshore-Windkraft ist die Reduzierung der Erzeugungskosten und somit des Offshore-Stroms. So könnten künftig auch der asiatische, nordamerikanische und europäische Markt weiter erschlossen werden.
Windenergie an Land derzeit weitaus wettbewerbsfähiger
Solange die Kosten der Offshore-Windkraft jedoch noch doppelt so hoch sind, wie die für Windenergie an Land, wird letztere auch weiterhin beliebter für Investoren und andere Branchenmitglieder, wie die UMaAG, sein. Derzeit werden ca. vier Fünftel der neuen Windkraftanlagen an Land gebaut, sodass sich die Gesamtleistung von landgebundener Windenergie laut einer Marktforschungs-Prognose von Navigant bis 2020 weltweit fast verdoppeln wird. Durch größere und effizientere Anlagen, könnten modernisierte Windparks dreimal so viel Strom mit der Hälfte der Anlagen produzieren.
Quelle: http://www.shz.de/schleswig-holstein/wirtschaft/eeg-und-offshore-bringen-neuen-aufwind-id7758121.html