Die Energieträger der Erneuerbaren Energien haben den ersten Platz im deutschen Strommix
ergattert – ein Novum. 2014 haben Wind und Co. ihren Anteil an der Bruttostromerzeugung auf ca. 26 Prozent ausbauen können. Dies vermeldete kürzlich der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Somit konnten die alternativen Energieträger zum ersten Mal fossile Brennstoffe im Energiemix überholen.
Welchen Hintergrund die Top-Platzierung der Erneuerbaren Energien hat und wie Wind und Co. im Einzelnen abgeschnitten haben, möchte ich, Uwe Leonhardt, im Folgenden erklären.
Gute Wetterverhältnisse für regenerative Energien
Dem BDEW zufolge ist der erste Platz im Strommix vor allem am Ausbau der Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen und den vorteilhaften Witterungsbedingungen festzumachen. So konnten Erneuerbare Energien ihren Gesamtbeitrag an der Bruttostromerzeugung um ca. 1,7 Prozent steigern.
Gleichzeitig wurde auch die Stromerzeugung aus alternativen Energieträgern auf 157,4 Milliarden Kilowattstunden ausgebaut. Im Vorjahr betrug dieser Wert noch 152,4 Mrd. kWh. Bei einer Gesamt-Bruttostromerzeugung von 610,4 Mrd. kWh in 2014, welche in 2013 noch bei 633,2 Milliarden Kilowattstunden lag, beträgt der totale Beitrag am Energiemix ungefähr 25,8 Prozent (Vorjahr: 24,1 Prozent).
Windkraft relativ konstant, Sonnenenergie mit großem Zuwachs
Im Einzelnen konnte die Windenergie lediglich um ungefähr ein Prozent zulegen (ca. 52,4 Mrd. kWh). Dem entgegen erfährt die Sonnenenergie einen wahren Boom und konnte ihr Ergebnis in 2014 um beinahe 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. In absoluten Zahlen kommt die Photovoltaik auf 35,2 Mrd. Kilowattstunden im vergangenen Jahr.
Auch die Stromerzeugung der Bioenergie ist im vergangenen Jahr um knapp fünf Prozent auf insgesamt 48.9 Mrd. kWh (2013: 46,6) gestiegen. Die Wasserkraft konnte zusätzlich 20,8 Milliarden Kilowattstunden zum Strommix beitragen.
Braunkohle nach wie vor stark
Obwohl Erneuerbare Energien in 2014 die Top-Platzierung in der deutschen Energieproduktion einnehmen konnten, sind die Stromerzeugnisse aus Braunkohle mit 25,6 Prozent nach wie vor stark vertreten. Wie die Braunkohlenergie konnte auch Atomkraft ihren Gesamtanteil am Strommix etwas verbessern. Lediglich die Beiträge der Steinkohle- und Erdgaserzeugnisse haben in 2014 an Boden verloren.
Obwohl das nur ein erster Schritt ist, begrüße ich, Uwe Leonhardt, den letztjährigen Erfolg der Erneuerbaren Energien, die mehr als 27 Prozent des Brutto-Inlandsstromverbrauchs ausmachen. Nichtsdestotrotz zeigen die steigenden Werte der Braunkohle- und Kernenergie, dass noch einiges zu tun ist, damit die Energiewendeziele für 2020 annähernd erfüllt werden können.