Das Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu und es ist Zeit, die Entwicklungen im Energiesektor
genauer zu betrachten. Eine Bilanz über das Maß und die Quellen des deutschen Stromverbrauchs hat die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen jetzt gezogen und veröffentlicht. Warum das ausklingende Jahr ein weiterer Fortschritt für die Energiewende ist, möchte ich, Uwe Leonhardt (UMaAG), anhand dieser Daten erläutern.
Energieverbrauch in Deutschland erreicht den tiefsten Punkt seit über 20 Jahren
Insgesamt betrug der deutsche Stromverbrauch im Jahr 2014 rund 13.100 Petajoule oder ca. 3,64 Billionen Kilowattstunden. Im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 4,8 Prozent. Dies ist laut Angaben der AG Energiebilanzen der geringste Wert seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990. Zurückzuführen sei dies auf besonders milde Witterungsumstände. Obwohl der Jahreswechsel noch einige Tage entfernt ist, versichert Uwe Maaßen, Geschäftsführer der AG Energiebilanzen, die Gültigkeit der Angaben und verweist auf die langjährige Erfahrung der Arbeitsgemeinschaft.
Anteil der Erneuerbaren Energien wächst
Verglichen mit 2013 konnten Erneuerbare Energien einen Zuwachs von 1,4 Prozent auf ca. 1.449 Petajoule (403 Mrd. kWh) verzeichnen. Auch die Entwicklungen der einzelnen Quellen fallen größtenteils positiv aus. So konnte der aus Windkraft erzeugte Strom seinen Anteil um einen Prozent steigern. Solarenergie legte um 14 Prozent zu. Der Bruttostromverbrauch der Bundesrepublik Deutschland wurde im Jahr 2014 zu 27,3 Prozent aus Erneuerbaren Energien gedeckt. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr (25,4 Prozent) ein Anstieg von 1,9 Prozent.
Fossile Energiequellen sowie CO2-Ausstoß gehen zurück
Im Gegensatz zu ihren grünen Alternativen ziehen fossile Energieträger in 2014 durchweg eine negative Bilanz. Mineralölverbrauch ging um 1,3 Prozent zurück, der Erdgas-Anteil sank um 14 Prozent. Ebenfalls nachgelassen haben Steinkohle (-7,9 Prozent), Braunkohle (-2,3 Prozent) und Kernenergie (-0,4 Prozent). Ein positiver Nebeneffekt, der neben dem Rückgang von fossilen Energiequellen auch dem insgesamt niedrigen Stromverbrauch zuzuschreiben ist, ist die Verringerung der CO2-Emissionen. Laut Schätzungen der AG Energiebilanzen liegt der energiebedingte CO2-Ausstoß im Jahr 2014 fünf Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres.
Unter dem Strich ist es aus Sicht der Umwelt und der grünen Energiewirtschaft also eine sehr positive Bilanz, die die Arbeitsgemeinschaft gezogen hat. Ich, Uwe Leonhardt (UMaAG) bin gespannt, wie sich der Energieverbrauch in Deutschland und vor allem der Anteil der Erneuerbaren Energien im kommenden Jahr entwickeln wird.