Der Suchmaschinen-Gigant Google hat kürzlich einen Deal mit dem niederländischen Energielieferanten Eneco abgeschlossen. Demnach wird das neu geplante Rechenzentrum des
Internetkonzerns mit der Energie des küstennahen Windparks in Delfzijl versorgt.
Wieso Google gerade auf Windkraft setzt und welche Firmen diesem Beispiel folgen, möchte ich, Uwe Leonhardt (UMaAG), auf den Grund gehen.
Windfarm soll 2016 stehen
Laut eines Blogeintrages des Direktors für globale Infrastruktur von Google, Francois Sterin, ist die Fertigstellung des Windparks in Delfzijl 2016 geplant. Dieser wird gegenüber der deutschen Küste liegen und sowohl aus Offshore- als auch Onshore-Windturbinen bestehen. Die insgesamt 19 Windräder werden dann ungefähr 62 MW Windenergie jährlich produzieren. Für das eineinhalb Jahre dauernde Bauprojekt sollen zudem 80 Männer und Frauen beschäftigt werden.
Windpark bleibt Google-exklusiv
Den Vertragsmodalitäten zufolge sichert Eneco dem Internetkonzern die gesamte Kapazität der Windfarm für zehn Jahre zu. Damit wird das neue Rechenzentrum sofort und ausschließlich mit Erneuerbaren Energien versorgt.
Das mit 600 Millionen US-Dollar dotierte Bauprojekt von Google im niederländischen Eemshaven soll im Frühjahr 2017 online gehen. Dafür werden ca. 150 weitere Stellen durch das Rechenzentrum geschaffen. Der Ort der Anlage ist mit bedacht ausgewählt worden: ein bedeutsames Transatlantikkabel endet in der holländischen Hauptstadt Amsterdam, welche in etwa 200 Kilometer Entfernung des Standorts liegt.
Google pro Erneuerbare Energien
Seit 2010 arbeitet Google kräftig daran sein Windenergieportfolio auszubauen: zwei Verträge mit Windkraftbetreibern in Schweden wurden bereits abgeschlossen. Diese versorgen das Google-Rechenzentrum im finnischen Hamina.
Zuvor hat der Internetriese bereits hohe Investitionen in US-Windparks getätigt. Zum Beispiel wurden 100 Millionen US-Dollar für eine Windfarm in Oregon (2011) angelegt. Außerdem beteiligte sich Google an einem Untersee-Stromkabel an der US-Atlantikküste, das den Strom von Windfarmen transportiert.
IKEA und Amazon planen neue Windkraftprojekte
Andere Konzerne haben sich derweil auch mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien beschäftigt. Der Möbelhersteller IKEA kündigte gerade erst an, in einen 165-Megawatt-Windpark in Texas zu investieren. Dieser soll bereits Ende 2015 in Betrieb genommen werden. Weitere Windkraft-, Solar- und Geothermie-Projekte sollen IKEA bis 2015 insgesamt 1,9 Mrd. US-Dollar kosten.
Der Online-Händler Amazon soll gleichermaßen planen seine Rechenzentren künftig mit grünem Strom zu versorgen. Auch Apple beugt sich allem Anschein nach der wiederholten Kritik von Greenpeace und will von nun an seine Serverfarmen mit Erneuerbaren Energien betreiben. Der Trend der Großkonzerne in Wind, Sonne und Co. zu investieren ist für mich, Uwe Leonhardt (UMaAG), ein gutes Zeichen für die Energiewende. Sollten mehr Unternehmen dem Beispiel Googles folgen, wächst der Druck auf die Regierungen, den Klimaschutz zu forcieren.
Quelle: http://www.zdnet.de/88211631/google-kauft-windenergie-fuer-neues-rechenzentrum-der-nordseekueste/ & http://www.iwr.de/news.php?id=27613