Die ambitionierten Ziele für den Klimaschutz rücken für Deutschland in immer weitere Ferne. Obwohl die BRD bis 2020 die Nummer 1 in Sachen CO2-Einsparungen innerhalb der EU werden soll, ist die Emissions-Quote im nunmehr dritten Jahr nacheinander angestiegen.
Welche Gründe dahinter stecken und welche Maßnahmen nun ergriffen werden müssen, möchte ich, Uwe Leonhardt (UMaAG), Ihnen im Folgenden näher bringen.
Europäische Umweltagentur rügt Deutschland
Erst kürzlich ließ die Europäische Umweltagentur (EUA) offiziell verlauten, dass derzeit gleich zwei politische Zielvorgaben in Deutschland verpasst werden. Diese sind zum einen die bereits erwähnte Reduktion der CO2-Emissionen und zum anderen die Steigerung der Energieeffizienz.
Als einziger Mitgliedsstaat der Europäischen Union weist die Bundesrepublik deutlich negative Tendenzen hinsichtlich dieser Ziele auf.
Kohleverbrennung nimmt trotz steigender Ökostrom-Produktion zu
Der Grund für diesen Trend ist die steigende Inbetriebnahme von Kohlekraftwerken. Das Bizarre daran ist: seit Jahren steigt auch die Produktion von Ökostrom in Deutschland. Derweil werden die effizienten und modernen Gasturbinenkraftwerke nach und nach ausrangiert.
Im Gegenzug wird vermehrt auf Stein- und Braunkohle für die Energieproduktion zurückgegriffen. So sank zwar der Verbrauch von Gas im letzten Jahr um 18 % im Vergleich zu 2012. Gleichzeitig sind jedoch die CO2-Ausstöße gestiegen, die Energieeffizienz hat hingegen abgenommen.
Bundesregierung kontra Erneuerbare Energien – EU auf gutem Weg
Trotz dieser Zahlen plant die Regierung nicht, den Ausbau des Ökostroms aus Wind, Sonne und Co. stärker zu forcieren. Ganz im Gegenteil: weitere Kohlekraftwerke sollen neu gebaut werden. Dies lässt sich mit der überholten Energiepolitik der SPD und Energieminister Sigmar Gabriel erklären.
Entwarnung gibt es jedoch hinsichtlich der EU-Gesamtzielsetzung: die geplante CO2-Reduktion von 20 % mit 1990 als Basisjahr ist deswegen nicht in Gefahr. Schon jetzt werden in etwa 19 % eingespart. Mit Luxemburg, Polen und eben Deutschland werden lediglich drei EU-Mitgliedländer ihre Ziele nicht erreichen können.
Strom aus Erneuerbaren Energien muss vertraut werden
Damit Deutschland noch die Kurve kriegt und die Energiewende erfolgreich umgesetzt werden kann, muss nun die Anzahl an Braun- und Steinkohlekraftwerken reduziert werden. Auf der anderen Seite muss verstärkt auf Windkraft oder Solarenergie gesetzt werden. Denn eine nationale Versorgungslücke würde dadurch nicht entstehen. Obwohl deutschlandweit immer weniger Atomkraftwerke in Betrieb sind, steigt die Exportquote der BRD stetig an.
Deswegen bin ich, Uwe Leonhardt (UMaAG) der Ansicht, dass die Bundesregierung umdenken sollte. Der finanzielle Aufwand einer verzögerten oder vielmehr verpassten Energiewende wäre um ein vielfaches höher, als ein gut organisierter und zeitnaher Wechsel zu Erneuerbaren Energien sein würde.